#MÜNCHENISTKULTUR: Offener Brief zu den Kürzungen des Kulturetats

Gastbeitrag von Netzwerk Freie Szene e.V.

Lassen Sie uns Münchens kulturelle Vielfalt erhalten!

München ist eine Kulturstadt mit langer Tradition, Heimat herausragender Kulturinstitutionen und Künstler*innen, Anziehungspunkt für die internationale Szene. Gemeinsam prägen wir das Image Münchens als weltoffene, innovative und moderne Metropole. Die Kultur trägt wesentlich zur Attraktivität Münchens bei, sie ist ein wesentlicher Standortfaktor.

Münchens Kulturszene ist wertvoll: einzigartige Museen, Theater-, Literatur- und Konzerthäuser, eine lebendige Freie Szene aller Sparten, Bibliotheken und Bildungseinrichtungen, überregional bedeutungsvolle Festivals, wichtige Film-, Galerie- und Clubszenen und ein breit aufgestelltes Fördersystem mit Stipendien und Preisen für Kunstschaffende.

München hat mit seiner besonderen Geschichte die Verantwortung, die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken und zu schützen. Wir leben hier in München zusammen in einer vielfältigen, modernen Stadtgesellschaft. München als weltoffene Stadt braucht seine Räume für
Austausch und Kultur, gerade in unsicheren Zeiten, in denen die Gesellschaft und ihr Zusammenhalt ganz offensichtlich von Spaltung und Polarisierung bedroht werden.

Wir appellieren an die Münchner Stadträt*innen, die geplanten Kürzungen im Kulturbereich abzuwenden und gemeinsam mit Vertreter*innen der Kultur nach langfristigen Lösungen zu suchen. Unsere Stadt steht vor einer einschneidenden Weichenstellung: Der Kulturetat ist mit 3,2 % vom Gesamthaushalt Münchens der kleinste Etat, wird aber überproportional mit rund 9 % an den städtischen Sparauflagen beteiligt. Es müssen kurzfristig an die 15,5 Millionen Euro eingespart werden. Diese Kürzungen zerstören die Struktur des kulturellen Angebots unumkehrbar und langfristig.

Weniger Vorstellungen in Theater- und Konzerthäusern; Gefährdung von Festivals; keine Neuankäufe von Medien in Bibliotheken; eingeschränkte Öffnungszeiten; Einschränkung des Angebots für Kinder, Jugendliche und Senior*innen im Bereich kulturelle Teilhabe, Existenzbedrohung für freie Kunstschaffende und Stellenabbau in Institutionen.

Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen: In ganz Deutschland instrumentalisieren demokratiefeindliche Kräfte bewusst einen verengten Kulturbegriff für ihre politischen Ziele und fordern drastische Kürzungen. Dagegen müssen wir uns zur Wehr setzen, indem wir Kultur als
Ressource gegen Ausschluss und Propaganda stärken.

Kultur spielt eine wesentliche Rolle für eine funktionierende Demokratie. Es ist eine teure Idee, in der aktuellen politischen Situation, an Kultur, Bildung und Sozialem zu sparen. Kultur trainiert unsere Dialogfähigkeit, verhandelt Werte und demokratische Grundprinzipien. Ihre Abschaffung kann nicht im Sinn der politisch Verantwortlichen sein. Als Kulturszene Münchens stehen wir solidarisch zusammen. Wir lassen uns nicht in Verteilungskämpfe treiben.

Liebe Stadträt*innen!
Verhindern Sie den Kulturabbau! Treten Sie mit uns in einen konstruktiven Dialog, wie wir München als Kulturmagnet, als „leuchtendes“ München – mit seiner vielfältigen Stadtgesellschaft – in angespannten Haushaltszeiten erhalten können!

#MÜNCHENISTKULTUR
#KulturabbauVerhindern

Zum offenen Brief und allen Unterzeichner:innen

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