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3 x JUNGE KUNST


AUSSTELLUNGSDAUER
18.01.–16.02.2025

ÖFFNUNGSZEITEN
Di–So | 12–18 Uhr

FÜHRUNG mit Tony Kobler (Anmeldung vor Ort)
09.02.2025 |14 Uhr

KÜNSTLER:INNEN
Monique S. Desto, Melanie Schindler, Jasmin Schmidt

KUNST- UND GEWERBEVEREIN REGENSBURG e. V.
Ludwigstraße 6
93047 Regensburg
https://www.kunst-und-gewerbeverein.de/programm/id/3-x-junge-kunst-2025

BBK NIEDERBAYERN/OBERPFALZ
Ludwigstraße 6 /II | 93047 Regensburg
www.kunst-in-ostbayern.de

Einladung zur Ausstellung "3 x junge Kunst" im Kunst- und Gewerbeverein Regensburg mit Monique S. Desto, Melanie Schindler, Jasmin Schmidt (Collage aus drei Bildsegementen)

Einladung zur Ausstellung "3 x junge Kunst" im Kunst- und Gewerbeverein Regensburg mit Monique S. Desto, Melanie Schindler, Jasmin Schmidt (Collage aus drei Bildsegementen)

Das Ausstellungsformat im zweijährigen Turnus zeigt 2025 wieder drei Œuvres junger Künstler:innen des BBK Niederbayern/Oberpfalz. In diesem Jahr stehen Kunstpositionen im Mittelpunkt, die sich auf höchst unterschiedliche Art mit der Materialität beschäftigen. Die drei Künstlerinnen arbeiten in der Zwei- und Dreidimensionalität und zeichnen sich durch den kombinatorischen Einsatz verschiedener Medien aus.

Monique S. Destos Arbeiten beleuchten Motivationen und Hintergründe von Kunstproduktion und deren Verwicklung mit Geschichtlichem und Persönlichem. Das Bild im Raum wird durchgespielt in elastischen Malereien, Reproduktionen und hochauflösenden Zeichnungen. Monique S. Desto, geboren 1989 in Regensburg, studierte an der AdBK Nürnberg und schloss ihr Studium als MeisterschülerIi bei Prof. Michael Hakimi mit Auszeichnung ab. Desto zeigt eine Auswahl von Latexarbeiten, komplex aufgeladene Bilderstreifen, in der Horizontalen und Vertikalen verwobene Bildträger, die sich in den Raum hinein entwickeln und zu Skulpturen und Installationen werden. Destos Arbeiten sind voller kulturtheoretischer Referenzen, aus der Feminismusforschung, angereichert mit Hinweisen auf prägende Konzeptkünstler:innen bis hin zu Fragestellungen, was alles zu Kunst werden kann und ob Kunstwerke auch wieder vergänglich sein dürfen oder sogar müssen.

Sowohl experimentell als auch konzeptionell sucht Monique S. Desto in der Kunst die Zwischenbereiche und Kippmomente. Desto thematisiert Verstrickungen von Privatleben und Künstler:innenberuf: Kunstmachen und Kunstwollen neben Alltag, Arbeit, sozialen Strukturen und Technik.

Melanie Schindler zeigt Ausschnitte aus ihrem großen Kosmos der Arbeit mit Teepilzen. Materialität und Sin-neserfahrungen sind ein wichtiger Bestandteil ihrer künstlerischen Arbeit. Melanie Schindler ist eine Künstlerin, die das experimentelle Arbeiten liebt, die gesellschaftlich relevante Fragestellungen formuliert und diese in der Tiefe erforscht. Sie arbeitet gerne in Versuchsanordnungen, versetzt die Besucher ihrer Ausstellungen vom Modus der Kontemplation in den der physischen Aktion und gibt eine Fülle von Denkanstößen zu komplexen Sachverhalten, auf die es keine einfachen Antworten geben kann.

Umwandlungsprozesse ist der große Überbegriff für Melanie Schindlers künstlerisches Arbeiten. Sie zeigt Exponate aus ihrem umfangreichen Oeuvre mit Teepilzen, Organisches erstarrt zu fragilen Strukturen. Eine weitere Arbeit beschäftigt sich mit Algen und ein dritter Schwerpunkt liegt auf fotoexperimentellen Arbeiten mithilfe von Fermentationsprozessen verschiedener Pflanzen.

Melanie Schindler studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig im Fachbereich Fotografie bei Peter Piller, Jochen Schmith, Özlem Altin und Loretta Fahrenholz, bei der sie 2022 mit Diplom abschloss. Sie arbeitet am GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig.

In Jasmin Schmidts Malerei wiederum ergeben sich formale und thematische Motive in Reaktion auf sorgfältig gewähltes und konstruiertes Bildträgermaterial. Es knüpft an architektonische, soziale und historische Räume an und lässt so komplexe Bilder einer ambivalenten Realität entstehen. Jasmin Schmidt, geboren 1981 in Regensburg, schloss ihr Studium der Freien Malerei an der AdBK Nürnberg als Meisterschülerin bei Prof. Thomas Hartmann ab. In ihrem Werk analysiert sie die Verknüpfung von Zeit, Herrschaft und kulturellen Praktiken. Ausgehend von einem willkürlichem Ordnungssystem, konstruiert sie neue Ordnungsmuster und weitet deren Bedeutungshorizont.

In Bezug auf den Umgang mit Material nehmen die Bildträger eine entscheidende Funktion bei der Bildfindung ein. Dabei spielen die Informationen, die z. B. regionale Lodenstoffe, ausgewählte Papiere oder traditionelle Leinenstoffe mit sich bringen, eine ausschlaggebende Rolle. Sie sind der materielle Ausgangspunkt des Bildes und zugleich Anknüpfungspunkt an umgebende architektonische, soziale und historische Räume.

Durchbrechungen bzw. das Aufbrechen des Bildraums ist ebenfalls ein Merkmal ihrer Malerei, denn im Malprozess entwickelt sich ein neues, bildinhärentes System, das einem eigenen Denken folgt. Es entstehen Orte, die sich zwischen Konzeption und Intuition bewegen. Es scheint, je komplexer die strukturelle Ordnung, desto größer die Lust am freiwilligen Kontrollverlust und das Suchen nach Ambivalenzen. Jasmin Schmidts Kunst ist ein Balanceakt zwischen Ratio und Sinnlichkeit, ein Spiel mit kulturell geprägten Wahrnehmungsmustern. Herausfordernd und ästhetisch anregend..

Antonia Kienberger

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