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Oktoberfest „ColourPowerTwist” – Temel Nal


AUSSTELLUNGSDAUER
27.09.–13.10.2024

MUSEUM VILLA STUCK
VS
Goethestraße 54
80336 München
www.villastuck.de

Kuratorin: Paula Domzalski

ÖFFNUNGSZEITEN
Di–So | 12–20 Uhr
Erster Freitag im Monat Abendöffnung bis 22 Uhr.

Temal Nal, FlyingHopes I, Fotografie, 2022

Temal Nal, FlyingHopes I, Fotografie, 2022

Das Oktoberfest. Weltweit das größte Volksfest seiner Art!

Loopings und Sturzfahrten. Adrenalin. Wind im Gesicht. Schau-Buden. Dunkle Tunnel voller Schreie. Lachen. Quietschen! Don't worry – be happy! Trink! Feier! Tanz! Genieß den alles überragenden sonnig-blauen Münchener Himmel. Unbeschwerte, pure Freude. Unberechenbarer Nervenkitzel. Spannung. Fragiles Gleichgewicht zwischen Freude und Unbehagen. Alle Gefühle, alle Sinne auf der Skala voll mit Farben, Farben, Farben ...

„Meine Münchener Oktoberfestserie sollte die Lebensfreude, die Ausgelassenheit und die Freudentrunkenheit, die dort herrschen, zum Ausdruck bringen. Dementsprechend entstehen dort sehr farbintensive und verrückte Foto-Welten. Fast jedes Jahr seit 2009. Wer sagt, dass Farben friedlich sind? Wollen sie vielleicht nicht auch erst neues Terrain erobern, einmal in Bewegung gesetzt? Gegeneinander ringen, ihre Kraft messen? Oder ist dies nur ein Spiel, ein gemeinsames Tollen, ohne jeglichen Hintergedanken? Braucht künstlerisches Schaffen Ruhe und Meditation, oder Chaos und Lärm?" (Temel Nal)

Explosive, sinnliche Farben. Eine breite, dynamische Pinselführung. Feine Bruchstücke reflektierten Lichts. Die Werke des deutsch-türkischen Fotokünstlers Temel Nal vereinen die entgegengesetzten Kräfte abstrakter und figurativer Darstellung in einer eindrucksvollen Interaktion zwischen Imagination, Poesie und Realität.

Ich fühle die Farben, ich spüre das Licht ... ", das sind die Fundamente, die ihn zur Erschaffung seiner emotionalen Bilder führen. Temel Nal befreit alle Farben aus ihrer restriktiven Form, lässt sie im Bild mit ihrer inneren Essenz schweben, nimmt sie erneut wahr und lässt sie schwerelos weiterfliegen.

Seine Werke sind das Ergebnis seiner Foto-Technik, über Jahrzehnte weiterentwickelt und ausschließlich während des Fotografierens angewendet. Es gibt keine Postproduktion. Sie sind keine Zufallsergebnisse – keine computergenerierten Welten. Vielmehr „malt" er mit der Kamera und bestimmt die „Pinselführung" während der Aufnahme. Er nennt das "reine Fotoimpressionen" und betont damit, dass das endgültige Bild rein und unbearbeitet ist und exakt das wiedergibt, was er zum Zeitpunkt und am Ort der Entstehung des Werkes empfindet.

Wichtig ist nur, dass ich mich auf den Moment und mein Motiv einlassen kann, und „ich erlebe, wie etwas Neues, nie Dagewesenes entsteht, und ich mit jeder Veränderung einiger Parameter und jedem Klick auf den Auslöser nochmals etwas Anderes entstehen lasse." (Temel Nal)

Trotz des „Life-Light“-Gefühls, das durch die Serie hindurchzieht, zeigt uns Temel Nal eine weitere Dimension. Einen Unterton, einen Schatten der Angst mit kaum erkennbaren Gesichtern und Fratzen, die durch die prismatischen „Pinselstriche" hindurchlugen. Eine subtile Warnung, dass die Freude auch eine Kehrseite in sich birgt. Freude – Furcht, Verheißung – Enttäuschung. Wir versuchen die alltägliche Welt zu vergessen, draußen vor dem Eingang abzulegen. Eine leichte unheimliche Spannung bleibt.

Text: Paula Domzalski

Temel Nal: „ColBot V", 2019, 86 x 130 cm

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